Pesonalisierte Werbung, Bußgeld: 746 Mio € (Amazon)

Amazon muss wegen DSGVO-Verstößen in Luxemburg 746 Millionen Euro zahlen

Luxemburg, 16. Juli 2021: Die luxemburgische Datenschutzbehörde (CNPD) verhängte gegen den US-Konzern Amazon ein Rekord-Bußgeld i.H.v. 746 Millionen Euro wegen Verstößen gegen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Dies ist die höchste Strafe, die jemals von einer europäischen Datenschutzbehörde verhängt wurde.

Die CNPD warf Amazon vor, personenbezogene Daten seiner Kunden ohne deren Einwilligung zu verarbeiten und diese Daten für personalisierte Werbung zu verwenden. Der Konzern habe dabei gegen die Grundsätze der Transparenz und Zweckbindung der Datenverarbeitung verstoßen.

Amazon wies die Vorwürfe zurück und kündigte an, gegen die Entscheidung Berufung einzulegen. Das Unternehmen erklärte, es habe die DSGVO eingehalten und die Daten seiner Kunden stets mit größter Sorgfalt behandelt.

Hintergrund:

Die Untersuchung der CNPD gegen Amazon wurde im Jahr 2018 nach einer Beschwerde der französischen Organisation La Quadrature du Net eingeleitet. La Quadrature du Net warf Amazon vor, das Tracking-System “Amazon Web Services” (AWS) zu nutzen, um die Internetaktivität seiner Nutzer zu überwachen und personalisierte Werbung anzuzeigen.

Auswirkungen:

Die Entscheidung der CNPD hat weitreichende Folgen für Amazon. Das Unternehmen muss seine Datenschutzpraktiken ändern und den betroffenen Kunden die Möglichkeit geben, der Verwendung ihrer Daten für personalisierte Werbung zu widersprechen.

Die Rekordstrafe ist ein Signal an andere Unternehmen, die DSGVO ernst zu nehmen und die Datenschutzrechte ihrer Kunden zu respektieren.

Bedeutung für Verbraucher:

Die Entscheidung der CNPD zeigt, dass Verbraucher ihre Datenschutzrechte ernst nehmen können. Sie haben das Recht zu erfahren, wie ihre Daten verwendet werden, und sie können der Verwendung ihrer Daten für bestimmte Zwecke widersprechen.